1986 wird die Musikkapelle mit neuer Satzung zum eingetragenen Verein. Beim Osterkonzert wird Alois Huber zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Hubert Endres folgt ihm als Vorsitzender nach, er führt die Arbeit erfolgreich weiter. 1990 nimmt die Kapelle am Wertungsspiel in Ostrach teil, in der Mittelstufe erreicht sie einen 1. Rang mit Belobigung.
1978...
... trat die Kapelle fast schon wie ein richtiges Heeresmusikkorps auf, denn zur 800-Jahr-Feier von Großschönach führte sie den großen Zapfenstreich im Rahmen des Osterkonzertes und später auf dem Sportplatz auf.
1990, zum 130-jährigen Bestehen, erhält die Musikkapelle wieder neue Uniformen. Dank großzügiger Unterstützung seitens der Gemeinden und Spendern kann die Finanzierung gesichert werden. Diese sollten wieder 20 Jahre bis zum 150-jährigen Bestehen halten.
1991 beginnt die Kooperation in der Jugendarbeit mit dem Musikverein Herdwangen. Der 1990 neu gewählte Bürgermeister der Doppelgemeinde Lothar Riebsamen ist indirekt Initiator der Zusammenarbeit. Die Gemeinde bietet einen finanziellen Anreiz, beide Musikvereine sehen Synergien im Aufbau und der Aufrechterhaltung einer Ausbildungsgemeinschaft. Insbesondere soll das dauerhafte Bestehen einer Jugendkapelle gesichert werden, was bis dato für beide Vereine alleine aufgrund der Schülerzahlen kaum möglich war. Die bestehende Jugendkapelle in Großschönach wird 1991 durch Jugendliche von Herdwangen ergänzt, somit ist die Jugendkapelle Herdwangen-Schönach gegründet. Am 20. Oktober 1991 ist der erste öffentliche Auftritt beim Kirbefest in der Ramsberghalle unter der Leitung von Josef Möhrle. Die Zusammenarbeit im Jugendbereich bildet seitdem die Basis für viele Begegnungen mit dem zweiten Musikverein der Doppelgemeinde, dem Musikverein Herdwangen. Die Jugendkapelle hat sich im Gemeindeleben etabliert und tritt regelmäßig bei Vereinsfesten und Konzerten auf.
Kurios
Auch das gab’s einmal: Zum 90-jährigen Jubiläum stifteten einige Damen der Kapelle eine noch heute erhaltene Fahnenschleife: die Jungfrauen der Pfarrgemeinde.
1993 erreicht die Musikkapelle beim Wertungsspiel in Maria-Thann (Bayern) erstmals in der Oberstufe einen nicht erwarteten „1. Rang mit Auszeichnung“. Diese Bestnote bleibt bis heute die beste musikalische Bewertung. 1998 nimmt die Musikkapelle erstmals an einem Landesmusikfest teil. In Ehingen wird in der Mittelstufe am Wertungsspiel die Note „sehr-gut bis gut“ erspielt. 1999 wird das 25-jährige Bestehen der Gemeinde Herdwangen-Schönach gefeiert, für die Musiker ist es eine Herausforderung, den „Großen Zapfenstreich“ auf dem Sportplatz Herdwangen zu umrahmen.
Kurios
Musiker haben’s natürlich schwer. Doch alle Plagen sind nichts im Vergleich zu den ersten Jahrzehnten der Musikkapelle: Die Musiker mussten zu Fuß zu den Festen, ob in Owingen oder in Denkingen.
Als Hubert Endres nach sehr erfolgreichen Jahren 2000 den Vorsitz abgibt, wird Birgit Kohler seine Nachfolgerin. Ihr folgt im Jahr 2008 Eugen Utz. Beide setzen mit großem Einsatz die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgänger fort.
2006 legt Dirigent Herbert Mayer eine Pause ein, Jürgen Lohr wird neuer Dirgent. Bei einem Doppelkonzert mit der Musikkapelle Owingen übernimmt Herbert Mayer aber 2009 wieder den Taktstock. Im Jubiläumsjahr wird Markus Glöckler zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Auch als Gastgeber kann die Musikkapelle Großschönach vielfach punkten: 1999 ist sie Ausrichter des 25. Tages der Bläserjugend mit Wertungsspiel des Kreisverbands Sigmaringen, im Jubiläumsjahr findet dieser Tag wieder in Großschönach statt. Das seit 1989 jährlich veranstaltete, vom damaligen Vorsitzenden Hubert Endres ins Leben gerufene „Kirbefest“ ist in der Region bekannt und bei der Bevölkerung beliebt. Zahlreiche Besucher und Gastvereine kommen zum zur Tradition gewordenen Fest jeweils am dritten Wochenende im Oktober gerne in die Ramsberghalle nach Großschönach.
Kurios
1961 wurde beschlossen, jedem Musiker 50 Pfennig pro besuchter Probe zu bezahlen. Der Anreiz sollte den damals schlechten Probenbesuch verbessern helfen. Ein Jahr später wurde jedem Musiker das Geld ausbezahlt. Gleichzeitig wurde beschlossen, diese Bezahlung künftig wieder einzustellen, da die finanzielle Belastung als zu hoch beurteilt wurde, der Probenbesuch sich aber nur unmerklich verbesserte. Ein positiver Nebeneffekt blieb: Das heute als „Sündenregister“ geführte Anwesenheitsverzeichnis wurde aufgrund der Nachweisführung eingeführt und wurde bis heute weitergeführt.
Im Jubiläumsjahr hat die Kapelle 46 aktive Musikerinnen und Musiker sowie zehn Ehrenmitglieder. Noch heute setzt sich die Kapelle, wie zur Gründung, aus Einwohnern der ehemals selbstständigen Gemeinden Großschönach, Hattenweiler und Taisersdorf zusammen; dies hat auch die Gemeinde- und Kreisreform nicht ändern können.
Kurios
Durch die Kriegswirren ging nicht nur das Protokollbuch verloren – die Kapelle bekam 1950 eine neue Fahne, da der Kriegerverein Großschönach zur „Soldatenkameradschaft“ umbenannt wurde. Die Fahne durfte er aus verständlichen Gründen nicht behalten, diese wurde dann für die Musikkapelle umgearbeitet.
In den vergangenen 150 Jahren ist die Musikkapelle durch Höhen und Tiefen gegangen, Blütezeiten und Zeiten der Rückschläge wechselten sich ab. Aber immer wieder war es die Freude am gemeinsamen Musizieren, die die Blasmusik lebendig erhielt und die immer wieder neue Anfänge setzte. Diese Chronik kann sicherlich keine Vollständigkeit beanspruchen, zu viel geschieht im Laufe des Lebens eines Vereins. Viele Auftritte haben die Musiker bei Musikfesten, bei Vereinsjubiläen und bei unterschiedlichsten Veranstaltungen in und außerhalb der Gemeinde bestritten. Dazu kommen die vielen Kirchenfeste im Laufe eines Jahres. Die Ständchen anlässlich von Geburtstagen, Hochzeiten und ähnlichen Jubiläen sind kaum mehr zu zählen. Dennoch haben sich viele davon in die Musikerherzen eingeprägt. Es seien nur die Geburtstage der Ehrenbürger der Gemeinde Großschönach genannt: Geistlicher Rat Josef Buchholz, Prälat Dr. Franz Hermann und der frühere Bürgermeister Willi Siebler, alle drei große Förderer der Musikkapelle Großschönach. An dieser Stelle dürfen aber auch die Ehrenmitglieder nicht vergessen werden, sie haben dem Verein große Dienste geleistet und mit ihnen hat man viele schöne Stunden verbracht.
Der Verein dankt allen Freunden, Förderern, Musikliebhabern, den Ehrenmitgliedern und den Angehörigen der aktiven Musiker, die mithelfen, wo es geht.
Kurios
1950 fuhr man mit dem Lastwagen von Johann Schwägler (Straß) zum Verbandsmusikfest nach Immenstaad.